Psychomotorische Förderung zur Beurteilung und Behandlung der sensorischen Integrationsprozesse

Psychomotorische Förderung zur Beurteilung und Behandlung der sensorischen Integrationsprozesse

Indikation:

Menschen mit Autismus fallen häufig durch statische Körperhaltungen, fehlende Fähigkeiten im Bereich der Motorik und stereotype Bewegungen auf. Der Schweregrad und die Ausprägungsformen dieser motorischen Beeinträchtigungen können individuell sehr unterschiedlich sein. Die Spannbreite reicht von leichter Ungeschicklichkeit bis hin zu schweren Handlungsstörungen. Ein fehlendes Repertoire an Verhaltensmustern, Interessen und Aktivitäten charakterisieren ihr Bewegungsverhalten.

Fehlende Prozesse in der Reizwahrnehmungsverarbeitung lassen den autistischen Menschen ferner interne und externe Reize nicht verstehen. Es wirkt, als fühlen sie sich wie in einer fremden und chaotischen Welt. Gegenüber Veränderungen im Handlungsablauf bauen sie daher oftmals Widerstand auf; fehlende Kompetenzen sind im Interaktions- und Beziehungsfeld die Folgen, die wiederum einen Widerstand auslösen können.

Behandlungsintention:

Die Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung bietet wirksame Behandlungsmöglichkeiten an. Über die Bewegung macht der Klient mit Autismus wichtige Erfahrungen mit sich selbst (Ich-Erfahrung) und seiner Umwelt (Sozial- und Sacherfahrung) und lernt, diese besser wahrzunehmen und zu begreifen. Durch gezielte Therapien im Bereich der Motorik werden:

  • fehlende bzw. eingeschränkte motorische Fertigkeiten und Fähigkeiten entwickelt und verinnerlicht
  • neue Bewegungsmuster internalisiert und automatisiert
  • Interaktion und Kommunikation aufgebaut
  • Reiz- und Wahrnehmungsverarbeitung (im vestibulären, taktilen, kinästhetisch/ propriozeptiven, visuellen, akustischen, gustatorischen und olfaktorischen Bereich) gefördert
  • Handlungsplanungen und Handlungsfähigkeiten verbessert
  • Persönlichkeitsentwicklung und -findung gefördert


Nach oben